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Zur Einführung

Die Schreckensbilanz der Drogenabhängigkeit erreicht immer neue Rekorde. Es vergeht kein Tag, ohne dass die Bundesbürger mit wortgewaltigen Schlagzeilen auf die Drogenszene aufmerksam gemacht werden. Nachrichten über Drogentote und über Drogenbeschlagnahmungen der Polizei sind so alltäglich, dass nur noch steigende Zahlen Schlagzeilen machen.
Drogen sind nach dem, in dem Sozialwissenschaften vorherrschenden Verständnis über den Körper (Physis) auf die Seele (Psyche, d.h. Bewusstsein, Sinne, Stimmung) wirkende (psychotrope) Substanzen (Stoffe und Verbindung) natürlicher (pflanzlicher, vereinzelt auch tierischer oder mineralischer) Herkunft, oder kurz: Drogen sind psycho-wirksame Substanzen: Die (Neben-) Wirkungen können positiver und negativer Natur sein.
Positive Akutwirkung („Effekte“) ist vor allem Wohlbefinden(„high sein“), verbunden etwa mit Anregung („Euphorie“) oder Rausch bzw. Beruhigung, Entspannung und Schlaf. Positive Fernwirkungen („Folgen“) können sich in einer Steigerung der körperlichen („Doping“) oder geistigen Leistungsfähigkeit und in stimmungsgemäßigter Gelassenheit zeigen, die zu einer besseren sozialen Eingliederung beitragen.
Negative Nahwirkung ist insbesondere Niedergeschlagenheit, verbunden mit etwa Aggression, Hass, Raserei, Selbstzerstörung, Sinnestäuschung und Verzweiflung.
Negative Fernwirkung können in körperlichen Beschwerden von Erschöpfung über Entzugserscheinungen wie Augentränen, Blutdruckerhöhung, Durchfall, Koliken, Mattigkeit, Nasenlaufen, Schlaflosigkeit, Schmerzen der Gelenke, Knochen und Muskeln), Schweiß, Schwindel, Tremor (Zittern) bis zu Organschäden (z.B. an Herz, Leber, Lunge), Vergiftung und Lebensgefahr sowie in Abhängigkeit und deren psychischen Auswirkungen wie Angst und Hoffnungslosigkeit sowie Depression und Schizophrenie bestehen, die bis zur sozialen Ausgliederung (aus der Familie, dem Beruf, der Schule etc.) führen.
Eine Reihe von Drogen entwickeln infolge Gewöhnung Toleranzen, d.h. die Akut-wirkungen nehmen bei gleicher Gebrauchsdosis ab, was zur Folge hat, dass die Konsumenten die Dosierung erhöhen oder die Gebrauchform ändern müssen, um den anfänglich erzielten Effekt weiterhin zu erreichen; eine Kreuztoleranz liegt vor, wenn eine Droge eine Toleranz gegenüber einer anderen auslöst, so dass sie gegenseitig ersetzbar sind (wie z.B. Alkohol und bestimmte Barbiturate), also auch z.B. Entzugserscheinungen nach Absetzen einer Droge mit der anderen bekämpft werden können.

Quelle: Drogenrecht, Albrecht Brühl

Die einzelnen Drogen und ihre Wirkungen

Neben den so genannten natürlichen Drogen, die aus Rohstoffen wie z.B. Hanf, Mohn, oder Cocablättern gewonnen werden, kommen immer mehr synthetische Drogen, die in illegalen Labors hergestellt werden, auf den Markt der Träume und Leiden.

Die gängigsten Drogen sollen nachfolgend skizziert werden:

Haschisch: Tetrahydrocannabinol (THC)

Haschisch wird aus der weiblichen Hanf- oder Cannabispflanze gewonnen. Die meistkonsumierte illegale Droge der BRD wir geraucht, auch gegessen oder als Tee aufgebrüht. Als sich die Drogenwelle Ende der 60er Jahre zu entwickeln begann, war Haschisch die größte Kulturdroge. Mit Ihr wurde der erste Schritt in die Illegalität getan. Seit Mitte der 70er Jahre mehren sich die Stimmen, die eine Verschiebung in die Erstdroge zu erkennen glauben, Haschisch habe seinen erstmals großen Stellenwert verloren und würde zunehmend durch andere Drogen ersetzt. Das stimmt nicht. Nach wie vor ist Haschisch die Einstiegsdroge, so das Ergebnis einer groß angelegten Untersuchung.
Aus anderen Untersuchungen geht hervor, dass Jugendliche, die auch legale Drogen wie Alkohol, Nikotin oder Medikamente missbrauchen, 14mal stärker Haschisch rauchen als abstinente Gleichaltrige. Und Jugendliche, die Haschisch rauchen, experimentieren 6mal öfters mit anderen Drogen wie solche, die „nur“ legale Drogen konsumieren.
Haschisch wirkt individuell verschieden. Es kann eine gehobene Stimmung schaffen, auch eine gesteigerte Kontaktfreudigkeit. Es kann aber auch zur Ruhelosigkeit und Antriebsschwäche führen. Es kann zu Sinneswandlungen kommen, die Zeit- und Raumgefühl durcheinander bringen. Bei Missbrauch, d.h,
bei Rauchen über eine längere Zeit, kann es zu Sinnestäuschungen kommen, wie auch zu Angst- und Panikzuständen. Die Langzeitfolgen zeigen sich in Form von Konzentrationsschwäche und abnehmender Leistungsfähigkeit, Zunahme von Depressionen, Halluzinationen, Auftreten von Psychosen und negativen Verände-
rungen der Persönlichkeitsstruktur.
Durch Haschisch-Missbrauch kann eine psychische Abhängigkeit entstehen.

Anmerkung:
Die Befürworter einer Freigabe von Haschisch argumentieren mit der weit höheren Gefahr des legalen Alkoholkonsums und wollen darüber hinaus die Haschisch-Konsumenten, die Produzenten der Droge und die Dealer entkriminalisieren.
Die Legalisierungsgegner führen vor allem ins Feld, dass der Haschisch-Konsum den Einstieg in härtere Drogen verursachen oder erleichtern kann.In den Niederlanden ist Haschisch schon viele Jahre legal erhältlich.

Marihuana:

Marihuana stammt wie Haschisch von der weiblichen Hanf- oder Cannabispflanze. Marihuana besteht aus den Blättern und Stengeln der Pflanze, die getrocknet und geraucht, ähnlich, wenn auch leichtere Wirkungen als Haschisch hervorrufen. In den 60er Jahren war Marihuana eine Modedroge. Auf dem bundesdeutschen Drogenmarkt spielt sie aber heute kaum noch eine Rolle.

L S D:

LSD ist die Abkürzung für „Lysergsäurediethylamid“, welches halbsynthetisch vom Mutterkorn – Pils gewonnen wird.
LSD wurde 1943 von der Schweizer Firma Sandoz auf den Arzneimittelmarkt gebracht und als unterstützendes Mittel der Psychotherapie eingesetzt. Weltweit wurde LSD bekannt durch die Experimente des amerikanischen Psychologen TIMOTHY LEARY, der Mitte der 60er Jahre LSD als ideales Mittel zur Bewusst-seinserweiterung propagierte und bald zum „Drogenpapst“ der Hippi-Kultur aufstieg. 1966 wurde LSD vom Markt genommen und nur noch illegal produziert. Die Wirkungen von LSD sind starke Halluzinationen und Wahrnehmungs-verschiebungen. Töne werden gefühlt und Farben werden geschmeckt. Es kann zu Veränderungen des Bewusstseins und der örtlichen Orientierung, - zur gesteigerten Einbildungskraft und Intensivierung der Gefühle- positive wie negative – kommen.

Die Gefahren sind:

Dass Hochstimmungen in Depressionen umschlagen können.
Dass Angstzustände, Verfolgungswahn, Geisteskrankheiten ausgelöst werden können.
Dass Fehlhandlungen wie z.B. Selbstmordversuche möglich sind.
Dass Verkehrstüchtigkeit und die Arbeitssicherheit beeinträchtigt sind.
Dass bei Dauerkonsum, Erbschädigungen und Fehlgeburten möglich sind.
Dass noch Wochen und Monate nach der letzten Einnahme sich Wahn-vorstellungen halten und Zustände auftreten können, bei denen Gefühl und Wirklichkeit verloren gehen.
Dass chronischer Missbrauch die Persönlichkeit verändert.
Dass bleibende psychische Schäden sehr wahrscheinlich sind.


LSD verursacht schwere psychische Abhängigkeit und oft bleibende Schäden.

Quelle: Suchtbuch für die Arbeitswelt

Kokain:

(halbsyntetisches Betäubungsmittel), es kann aber auch aus >ECGONIN< vollsyntetisch hergestellt werden

Kokain
wird aus den Blättern des südamerikanischen COCA -Strauches gewonnen und wird in der Szene als „KOKS, COCA oder SCHNEE“ gehandelt. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kokain hergestellt und von der deutschen Firma „MERCK“ aus Darmstadt als Narkosemittel auf den Markt gebracht.
Der Analytiker Sigmund Freud setzte es als Ersatzdroge bei der Behandlung von Morphiumsucht ein. Er wurde später selbst davon anhängig. Im deutschen Reich der 20er Jahre war Kokain eine Modedroge. In der BRD setzte der Kokain-Missbrauch in den 80er Jahren ein. Es wird hauptsächlich geschnupft, seltener geraucht, noch seltener gespritzt.
Kokain hat eine sehr große euphorisierende Wirkung. Es wirkt deshalb auf-putschend und es kann zu Sinnestäuschungen kommen. Darüber hinaus werden Kälte, Hunger, Durst- und Müdigkeitsgefühle unterdrückt. Es führt zu intensiven Gefühlen. Diese sind mitunter so stark, dass ein betäubendes Gegenmittel genommen werden muss, um wieder „herunterzukommen“. Man erlebt Gefühle von unmenschlicher Stärke, großem Rede- und Bewegungsdrang sowie übermotorischem Verhalten.
Bei längerem Missbrauch stellen sich zudem Kurzschlusshandlungen, Atemstörungen und Herzschwäche ein. Auch das typische Nasenlaufen und eine durch das Kokain zerfressene Nasenscheidewand gehört zu dieser Abhängigkeits-erkrankung. Die Langzeitfolgen zeigen sich in tiefen Depressionen, in Verfol-gungswahn, in Aggressionen, in Schlaflosigkeit und in Verdauungsstörungen. Halluzinationen und chronisches Misstrauen gehören ebenso zu diesen Langzeitfolgen wie Leberschäden, körperlicher Verfall und dem totalen sozialen Abstieg bis hin zur Verwahrlosung.
Es besteht eine sehr starke seelische Abhängigkeit. Das Risiko, an diesem Suchtstoff kaputtzugehen, ist außerordentlich hoch.
Bei massiver Überdosierung kommt es über Krämpfe, Kreislaufstörungen und Atemkollaps zur akuten Lebensgefahr.



Crack:

Das mit Alkalien wie Natriumkarbonat (in Backpulver) oder Ammoniak (Salmiakgeist) behandelte Kokain hcl heißt Crack. Die Mischung wird mit Backpulver und Wasser erhitzt (verbacken), der entstehende >>Kuchen<< (pancace) zerkleinert und auf Grund hoher Luftempfindlichkeit in kleinen Glas- und Plastikphiolen luftdicht portioniert. Nach dem Aufbrechen der Phiolen raucht man Crack in speziellen Pfeifen. Der über die Lunge aufgenommene Rauch gelangt sekundenschnell ins Blut, von dort über die Hirnschranke ins Zentrale Nerven-System (LNS). Trotz starker körperlicher Auswirkungen besteht keine physische, dafür eine sehr starke psychische Abhängigkeit von Crack.
Quelle: Stichwort „DROGEN“

Heroin: Diacetylmorphin

(halbsyntetisches Betäubungsmittel)

Heroin
ist die weltweit am stärksten verbreitete Droge. Heroin wird gespritzt, geraucht oder geschnupft. Es wurde 1898 von der deutschen Firma Bayer als Beruhigungsmittel angeboten und in den 20er Jahren wieder vom Markt genommen. Heute beherrscht Heroin den illegalen, internationalen Drogenmarkt.
Die Weltproduktion wird auf weit als 100 Tonnen geschätzt. Die Zahl der Heroin- Konsumenten wird weltweit auf mehr als 6 Millionen geschätzt.

Die Gefahr von Heroin besteht darin:

Dass die Leistung zurückgeht
Dass Konzentrationsschwierigkeiten auftreten
Dass Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Erbrechen, Krämpfe, starke Schmerzen als Entzugserscheinungen auftreten.
Dass Abhängige reizbar, verstimmt, aggressiv, egozentrisch werden
Dass der Wille stark eingeschränkt wird und schließlich nur noch auf die Beschaffung der Droge ausgerichtet ist
Dass das Gefühl für soziale Verpflichtungen schwindet
Dass wegen der starken Abhängigkeit den Betroffenen jedes Mittel recht ist, sich das Heroin zu beschaffen – ( Beschaffungskriminalität)
Dass bei Dauermissbrauch sich Wahnideen, Verstimmungen, Verminderung der Initiative, zurückgehendes Selbstvertrauen, Magen- und Darmstörungen zeigen
Dass zuletzt ein völliger körperlicher Zerfall eintritt
Dass es zur Verkerhrsuntüchtigkeit und auch zur Arbeitsunfäghigkeit führt
Dass eine psychische Abhängigkeit meist schon nach kurzer Zeit vorhanden ist und hierbei es keine Rolle spielt, ob das Heroin geschnupft oder gespritzt wird.


Das bedeutet, dass auch das Schnupfen von Heroin süchtig macht!

Entzugserscheinungen:

Etwa in der Anfangsphase beginnen die Entzugserscheinungen nach etwa 12 Stunden. Sie können tagelang anhalten und der Betroffene erleidet sehr große Qualen.
Sie beinhalten krampfhaftes Gähnen mit Schmerzen im Kieferbereich, wässerige Flüssigkeit läuft aus der Nase, Mund und Augen. Durch starke Magenkrämpfe kommt es vermehrt zu Entleerungen des Darmes und zu stoßweisem Erbrechen. Der Abhängige ist nun nicht mehr in der Lage, seinen Stuhlgang selbst zu kontrollieren. Er hat außerdem Angst und Herzflattern, sofortige Hilfe ist notwendig.

Ecstasy: (synthetische Droge)

Seit einigen Jahren hat sich Ecstasy zu einer Szenendroge schlechthin entwickelt – in Deutschland ebenso wie in anderen europäischen Ländern. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert über die chemische Zusammensetzung von Ecstasy und vermittelt aktuelle Erkenntnisse über Wirkung und Nebenwirkung. Außerdem wird das Abhängigkeitspotential der Substanz eingeschätzt; ein Blick auf die historischen Hintergründe folgt zum Schluss.
Ecstasy, auch Adam, XTC,E oder Emphaty genannt, ist eine syntetische Substanz mit der chemischen Bezeichnung MDMA, (3,4- Methylendioxy-N-Methylamphetamin). 1986 wurde die Droge dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) unterstellt und jeder Verkehr damit verboten. Wegen seiner leicht sinnestäuschenden und bewusstseinserweiternden Wirkung wird Ecstasy zu den Halluzinogenen gezählt; der aufputschende und leistungssteigernde Effekt rückt die Substanz gleichzeitig in die Nähe der Amphetamine, so dass eine klare Zuordnung schwierig ist. Das Gefühl, leichter auf den Menschen zugehen zu können, Harmonie- und Zärtlichkeitsgefühle stärker zu empfinden und auf Partys besser „durchzuhalten“, macht Ecstasy zur bevorzugten Harmonie- und Partydroge. Unter dem Namen Ecstasy werden auf dem illegalen Markt verschiedenste Substanzen in Tabletten- oder Kapselform angeboten. Analysen in Großbritannien und Holland haben ergeben, dass als Ecstasy nicht immer reines MDMA gehandelt wird, sondern öfters auch Mischungen aus halluzinogenem LSD und aufputschendem Koffein oder Amphetamin. Außerdem werden auch dem MDMD verwandte Stoffe wie MDA und MDE (auch MDEA genannt) unter der Bezeichnung verkauft, die in der Wirkung dem „echten“ Ecstasy recht ähnlich sind.

Vom Pharma-Flop zur Szenendroge

Ein deutscher Pharmakonzern ließ im Jahr1914 MDMA als Appetitzügler patentieren. Das Medikament kam aber nie auf den Markt, weil „seltsame“ Nebenwirkungen festgestellt wurden und es geriet längere Zeit in Vergessen-heit. Erst 1970 tauchte es in den USA wieder auf, und eine kleine Anzahl von Psychiatern benutzte MDMA als therapeutisches Hilfsmittel. Einige experimentierfreudige Personen konsumierten die Droge auch in der Freizeit im privaten Bereich oder zu Meditationszwecken.
1985 wurde MDMA, das zu dieser zeit bereits unter dem verkaufsfördernden Namen Ecstasy bekannt war, in den USA auf die Liste der gefährlichen Substanzen gesetzt und verboten.
In Deutschland ist Ecstasy - MDMA seit dem 01.08.1986 verboten.
Quelle: Suchtbuch für die Arbeitswelt

Syntetische Drogen:

Die neue Generation von chemischen Drogen ist auf dem Vormarsch. Für die Verwendung von synthetischen Drogen sind bislang 4 Stoffgruppen bekannt. Sie dienen als Basis für die vielfältigen illegalen Mixturen, die von geldgierigen Chemikern in Hinterhoflaboratorien nun auch immer stärker in der BRD hergestellt werden. Die Endprodukte können geraucht, geschnupft, geschluckt und gespritzt werden. Sie können schon bei einmaligem Gebrauch abhängig machen und wirken stärker als alle anderen Drogen.
Der Tübinger Pharmazie-Professor Karl-Artur Kovar sagt dazu in der „Deutschen Apothekerzeitung“: „Anders als bei den herkömmlichen Drogen liegt die tödliche Dosis im Milligramm-Bereich. Die synthetischen, auch Designer-Drogen genannt. Weil sie auf dem Papier wie ein Modeartikel entworfen und berechnet werden, haben wechselnde Namen wie z.B. SPEED, CRACK oder ANGEL DUST.

Formen:

Weißes bis beiges Pulver
Wird häufig in Gelantinekapseln oder Papierfaltbriefchen abgefüllt
In Lösungen auf verschiedene Trägersubstanzen aufgetropft,(Zuckerstückchen, Löschpapier, oft beim LSD)
Seltener Tablettenform


Wirkung:

Sehr unterschiedlich, nicht vorhersehbar
Je nach Inhaltstoff – von aufputschend, euphorisierend, halluzinogen bis hin zu dämpfend


Abhängigkeit:

Es tritt eine starke psychische Abhängigkeit ein


Gefahren:

Euphorie kann in Niedergeschlagenheit, Verfolgungswahn und schwere Depressionen umschlagen
Abbau von Ängsten und Hemmungen, übersteigertes Selbstwertgefühl
Fehleinschätzungen von Situationen, Realitätsverlust, tagelanges konfuses Verhalten, Verkehrsuntüchtigkeit
Schlaflosigkeit trotz allgemeiner Ermüdungserscheinung
Schizophrenieähnliche, paranoide Zustände
Psychosen mit optischen und akustischen Sinnestäuschungen und Erregungszuständen
Funktionen des Zentralen Nervensystems werden blockiert, Atemlähmungen, starrer Blick, Muskelstarre.


Besondere Risiken:

Reinheitsgehalt und Zusammensetzung des Stoffes sind nie bekannt
Rauschdauer und Intensität sowie Nebenwirkungen und Gefahren sind vollkommen unkalkulierbar
Die am häufigsten angebotene Droge ist das Amphetamin (Speed). Es wirkt aufputschend, wird zur Leistungssteigerung missbraucht und kann deshalb als „Anpassdroge“ bezeichnet werden. Der Konsument will nicht „aussteigen“, sondern glaubt, sich mit Hilfe der Droge der leistungsorientierten Gesellschaft anpassen zu können. Der rasche Gewöhnungseffekt führt zum Dauerkonsum.
Durch Experimente entstehen u.U. völlige neue chemische Verbindungen, die schwerste Gesundheitsschädigungen verursachen und auch tödlich wirken können.


Deshalb ist auch jeder Konsument ein Versuchskaninchen, ohne es selbst zu wissen oder zu erkennen.

Die wichtigsten Opiate und ihre verwandten Gifte:

Afgun: arabische Bezeichnung für Rauchopium.
Arhanum: opiumhaltige Wundarznei des mittelalterlichen Arztes Paracelcus.
Berliner Tinke: Jargon für ein Gemisch aus Morphium und Essigsäure, ähnlich Heroin.
Brown Stuff: (hard Stuff), Opium.
Chandu: chinesische Bezeichnung für Rauchopium.
Dextrometorpan: Romilar.
Dextrometorpin: Heroin.
Dolantin: syntetische Schmerzmittel, das ähnlich wie Morphium wirkt und ebenfalls süchtig machen kann.
Dross: Opiumabfälle, die manchmal zur Anreicherung des Morpingehaltes von Rauchopium benützt werden.
Frisco, Speed Ball: Mischung aus Heroin, Kokain und LSD
"H": „Ä T S C H“, Jargon für Heroin.
"Heroin": (Diacetylmorphin): chemische Verbindung von Morphin und Essigsäure (vom griechischen Heros = Held).
"Heroin Nr.1": Heroin.
"Heroin Nr.2": Mischung aus Morphium und Heroin
"Heroin Nr.3": (Hong Kong Rocks): kristallines Heroin mit einem Wirkstoffgehalt von 30 bis 60 Prozent
„Heroin Nr.4“: (Türkischer Honig): besonders konzentriertes Heroin aus der Türkei, der Wirkstoff beträgt bis zu 90 %, es besteht Überdosierungsgefahr.
Codein: Monomethyläther des Morphins, zentraler Bestandteil bestimmter Hustensäfte, (die wegen Suchtgefahr rezeptpflichtig sind).
Laudanum: Mischung aus Wein uns Opium, die getrunken wurde (z.B. im 19. Jahrhundert in England u.a. von Thomas de Quincey, ebenfalls Bezeichnung für eine opiumhaltige Arznei des Paracelcus (Arhanum).
Jetrium: synthetisches Schmerzmittel wie Dolantin.
Methadon: dem Heroin ähnliches synthetisches Opiat, auch Polamidon.
"M": Morphin.
Morphin: das wichtigste von 25 Alkaloiden des Opiums (vom griechischen Morpheus, Gott des Schlafes).
Morphinbase: Morphin.
Morphium: chemisch für reine Form des Morphins.
Nephentes: in der „Odyssee“ erwähnter Zaubertrank, dessen Wirkstoff wahrscheinlich Opium war.
"O": Jargon für Opium-Tinktur.
Opium: getrockneter Milchsaft des Schlafmohns, (Rohopium),ein Gemisch von 25 Alkaloiden, deren wichtigste Morphin und Codein sind.
Opium-Tinktur: wässerige Lösung von Opium, die gespritzt wird.
Polamidon: Handelsname von Methadon.
Rauchopium: (Chandu), oxydiertes und fermentiertes Rohopium.
Roh-Opium: der eingetrocknete Milchsaft der unreifen Kapseln des (weißen) Schlafmohn (papaver somniferum).
Romilar: (dextrometorphan): Hustenpräparat, das in höherer Dosierung, ca. 40 bis 60 Tabletten ähnlich wie Halluzinogen wirkt - wegen seiner Gefährlichkeit nicht mehr im Handel.
Speed - Ball: Mischung aus Heroin und Kokain, (Frisco –Speed - Ball).
Theriak: opiumhaltige Patentmedizin, die die Andromachus, der Leibarzt von Nero verordnete.
Thilidin: synthetisches Morphin, Wirkstoff des Valoron – N
Valoron – N: Handelsname des synthetischen Morphins Thilidin, (hohes Suchtpotential).


Polizeiliche Kriminalstatistik:

Im Jahr 2003 wurden in der BRD insgesamt 1.477 Drogentote registriert;
2,4% weniger als im Vorjahr.
Die Rauschgift-Todesfälle in Baden Württemberg liegen im Jahr 2003 bei 176 Drogentoten minus 12,0% zum Vorjahr(200 Drogentote).

Rauschgift-Sicherstellungsmengen 2003 in Kilogramm
HEROIN: 626 kg
KOKAIN: 1.009 kg
AMPHETAMIN: 484 kg
CANNABIS: 10. 886 kg

Seit beginn der Erhebung (1973) wurden bei der Polizei mindestens 31.270 Drogentote bekannt. Meldepflichtig sind alle Todesfälle, die in einem kausalen Zusammenhang mit dem missbräuchlichen Konsum von Betäubungsmitteln oder als Ausweichmittel verwendeten Ersatzmitteln stehen. Darunter fallen insbesondere Todesfälle infolge von Missbrauch, Selbsttötung aus Verzweiflung über die Lebensumstände oder unter Einwirkung von Entzugserscheinungen sowie tödliche Unfälle von unter Drogeneinfluss stehenden Personen. Nicht nur bei der letzten Fallkategorie muss von einem Dunkelfeld ausgegangen werden.
Die Zahl der Drogentoten ist kein sicherer Maßstab für die Entwicklung des Rauschgiftmissbrauchs.
Die Gründe für die hohe Zahl der Drogenopfer sind vielfältig. Ursachen sind- bei anhaltender Zufuhr harter Drogen und immer noch wachsendem Konsumentenkreis- beispielsweise der körperliche Verfall nach langjährigem Rauschgiftmissbrauch, der zunehmende Mischkonsum und nicht zuletzt der unterschiedliche Wirkstoffgehalt der illegalen Drogen.

Quelle: Bundeskriminalamt der Bundesrepublik Deutschland (BKA) Wiesbaden - Landeskriminalamt des Landes Baden-Württemberg, (LKA) Stuttgart.


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