Mein Angehöriger ist alkoholkrank
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5 Trinkertypen
Frauen / Männer
Hallo, sind Sie Alkoholiker ?
Bin ich co-abhängig?
Sind Sie Co-Alkoholiker/-in?
Voralkoholische Phase
Anfangsphase
Kritische Phase
Chronische Phase

31. Einsetzen des verlängerten Rausches
Die zunehmend beherrschende Rolle des Alkohols und das durch das morgendliche Trinken entstandene „Verlangen“ brechen schließlich den Widerstand des Alkoholikers. Er ist jetzt auch am hellen Tag und bisweilen öfters in der Woche betrunken. Oft verharrt er mehrere Tage hintereinander in diesem Zustand, so dass er dem „verlängerten Rausch“ unterliegt, bis er völlig unfähig ist (geistig und körperlich), noch etwas zu unternehmen.

32. Bemerkenswerter ethischer Abbau
Die mit diesen anhaltenden Exzessen verbundene Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt haben bei dem Alkoholiker einen erheblichen Abbau zur Folge.

33. Beeinträchtigung des Denkens
Auch das Denkvermögen weist erhebliche Ausfallerscheinungen auf. Sachliche Überlegungen vermag der Alkoholiker nicht mehr aufzustellen, seine Gedanken verfolgen nur noch „krumme Wege“.

34. Alkoholische Psychosen
Bei vielen Alkoholikern treten in diesem Stadium die ersten „alkoholi-
schen Psychosen“ auf, das sind durch Alkohol bedingte Geistesstörungen, Halluzinationen, psychosomatische und psychasthenische Reaktionen.

35. Trinken mit Personen unter Niveau
Der Verlust der Moral und oft auch der Verlust der eigenen sozialen Stellung bewirken häufig, dass der Alkoholiker nach dem Motto: „ Unter den Blinden ist der Einäugige König“ mit Personen weit unter seinem Niveau trinkt, oder allgemeiner: mit Personen, mit denen er sonst im Leben kaum Kontakt suchen würde.

36. Zuflucht zu technischen Produkten
Wenn der Alkoholiker nichts anderes hat oder seine finanziellen Mittel nicht mehr reichen, nimmt er zur Befriedigung seiner Gier, Zuflucht zu technischen Produkten, wie Kölnisch Wasser oder Haarwasser, Franzbranntwein

37. Verlust der Alkoholtoleranz
Geistige oder körperliche Widerstandskraft sind abgebaut, der Alkoholiker benötigt keine Mengen mehr, um in den Vollrausch zu kommen. Jedoch der Vollrausch wird in seiner Wirkung immer kürzer. Das Trinken wird daher immer hektischer, der „Circulus Vitiosus“ rotiert immer schneller.

38. Undefinierbare Ängste und Zittern (zusammen)-
39. werden Dauererscheinungen
Anhaltendes Zittern (Tremor), ständige Niedergedrücktheit (Depressionen), Angstzustände (traumatische Neurosen) sind in diesem Stadium Symptome beim Alkoholiker, die auftreten, sobald in seinem Organismus kein Alkohol mehr vorhanden ist. Diese Zustände versucht der Alkoholiker dann wieder mit Hilfe von Alkohol unter Kontrolle zu bekommen bzw. sie damit zu überspielen.

40. Organische Nervenschädigungen (Polyneuropathie)
Infolge der chronischen Alkoholintoxikation (Vergiftung) treten länger dauernde Schädigungen des peripheren Nervensystems auf, die also auch noch nach dem Entzug Störungen verursachen, z.B.: Kribbeln und Taubheitsgefühle (sensibles Nervensystem), Greif – und Gangstörungen (motorisches Nervensystem) - vorwiegend in Händen, Armen, Beinen.

41. Trinken wird Besessenheit
Aus der Notwendigkeit heraus, Ängste, Zittern, Hemmungen usw. zu überwinden, sieht der Alkoholiker sich gezwungen, ständig zu trinken. Damit nimmt sein Trinken den Charakter der Besessenheit (Obsession) an.

42. Unbestimmte religiöse Wünsche
Da der Alkoholiker für sein Fehlverhalten, das er allmählich als solches erkannt hat, immer weniger eine Erklärung findet, gibt er sich dubiosen
"religiösen" Vorstellungen hin, die sich bis zum "religiösen Wahn" steigern können.

43. Das Erklärungssystem versagt
Aber auch die vorerwähnten „religiösen Vorstellungen und Wünsche“ vermögen dem Alkoholiker keine Antwort auf seine ständige Frage nach dem „Warum“ zu geben.
Die Erklärungen, die er sich aus seinem eigenen „Erklärsystem“ gibt, werden so häufig und unbarmherzig der Wirklichkeit gegenüber gestellt, dass sie vollständig versagen. Er weiß sich keine Antwort mehr und gesteht seine Niederlage ein.

44. Zusammenbrüche
Als Folge dieser Niederlagen ergeben sich für den Alkoholiker seelische Zusammenbrüche, oft verbunden mit der „alkoholischen Epilepsie“. Diese Zusammenbrüche sind oft so schwerer Natur, dass die ärztliche Behandlung unbedingt notwendig ist.
Selbstmordversuche sind in diesem Stadium nicht selten.

45. Alkoholdelir
Beim Alkoholdelir tritt – meist im Entzug – ein hochgradiger Verwirrtheitszustand auf, mit Wahnideen und schwerer motorischer Unruhe (evtl. mit Fieber verbunden; der Ausgang kann tödlich sein). Wird in dieser Stufe (Endstufe) das Stadium der korsakowschen Erkrankung erreicht, ist die Zerstörung der Gehirnzellen irreparabel.

Korsakow – Syndrom: psychischer Folgezustand nach schweren toxischen, infektiösen, traumatischen oder arteriosklerotischen Hirnschädigungen.

Symptomkomplex, der gekennzeichnet ist durch hochgradige Störungen der Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Auffassung und Reproduktion sowie Gedächtnisausfälle, die durch Erinnerungsfälschungen (Konfabulation) ersetzt werden; daneben zeitliche und örtliche Desorientierung, euphorische, später stumpfe und gleichgültige Stimmungslage, Initiativlosigkeit und rasche Ermüdbarkeit.
Der Alkoholische Korsakow (Korsakow –Psychose) beginnt meist mit einem Delirium tremens und ist oft verbunden mit der alkoholischen Polyneuropathie (s. Punkt 40).


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