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Die Krankheit der Suchtkranken ist dadurch gekennzeichnet, dass durch erneuten Konsum ein Rückfall eingeleitet wird. Der Rückfall kann plötzlich auftreten und mühsam Erreichtes zerstören. Die Selbsthilfegruppe wirkt beim abstinent lebenden Suchtkranken als stabilisierender Faktor und ist gleichzeitig wieder Anlaufstelle für die Menschen, bei denen es zu einem Rückfall gekommen ist. Katamnestische Untersuchungen weisen nach, dass etwa 75 % der Suchtkranken durch die terziärpräventive Wirkung der Gruppe vier und mehr Jahre abstinent bleiben. In keiner anderen SHG ist der erneute Ausbruch der Krankheit eines Gruppenteilnehmers so stark an die psychische Befindlichkeit und an die soziale Umgebung gekoppelt wie bei der Suchterkrankung.
Wichtigkeit der Gruppenbesuche.
Wenn bei vielen Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich die Erkrankten während oder nach ihrer Krankheit einige Monate oder Jahre die SHG besuchen, so kann es für Suchtkranke äußerst hilfreich sein, die Gruppe über mehrere Jahre oder ständig zu besuchen.
Gesellschaft als Hindernis.
Der Suchtkranke braucht die SHG, um sich gegenüber der trinkfreudigen Gesellschaft behaupten zu lernen. Da der Alkoholkonsum gesellschaftlich toleriert ist und viele Menschen von der Alkoholkrankheit nichts wissen (wollen), wird der Suchtkranke durch seine Umgebung aufgefordert, wieder Alkohol zu konsumieren und trifft oft auf Unverständnis. Bisweilen wird er von Arbeitskollegen und Freunden ausgelacht. Hier kann die Gruppe helfen.